AW: Zukunft als Journalist?
Hallo Anika,
ich zähle hier leider nicht zu den erfahrenen Journalisten, deshalb kann ich Dir Deine Fragen auch nicht konkret beantworten. Aber trotzdem würde ich gern ein paar Mut machende Worte loswerden: Erst einmal finde es toll, dass Du Dir schon so früh so konkrete Gedanken um Deine berufliche Zukunft machst - das ist mit Sicherheit ein großer Vorteil! Manche Leute machen Abi, studieren jahrelang und wissen immer noch nicht, wohin sie wollen. Aber selbst die kommen in den allermeisten Fällen irgendwo an, wo es ihnen gut geht - lass Dir also nicht so viel Angst machen von diesem ganzen Gerede, wie schwer es ist, im Journalismus Fuß zu fassen! Ich will das gar nicht kleinreden: Der Journalismus ist ein Beruf, der viele Unsicherheiten mit sich bringt. Das sollte Dir klar sein, und Du musst gucken, ob Du der Typ dafür bist. Häufig arbeitet man ohne feste Anstellung und selten verdient man Millionen damit. Aber wenn Du großen Spaß am Schreiben, Recherchieren und so weiter hast, dann wird es Dir das wert sein.
Ich glaube, Du solltest es einfach mal ausprobieren. Ein Praktikum ist doch super dafür! Ich weiß leider nicht, ob Fernsehen und Zeitung tatsächlich nur Gymnasiasten nehmen - die Logik dahinter erschließt sich mir nicht so ganz (das Abi willst Du schließlich bald machen). Vielleicht kannst Du Dich auf gut Glück bewerben? Oder Du findest eine kleine regionale Zeitung, die weniger strenge Auflagen hat? Ich denke, bei einer anzeigenfinanzierten Zeitung kannst Du bestimmt reinschnuppern und ein bisschen was schreiben. Oder Du fragst in Deinem Bekanntenkreis mal rum, vielleicht kennt jemand ja jemanden, wo Du unterkommen kannst.
Noch einmal zu der Zukunft als Journalist: Ich schließe gerade mein Studium ab, habe zu wenig Praxiserfahrung gesammelt und merke, dass dieser ganze Markt dicht gepflastert ist. Das macht mir Angst und ich bin dabei, in andere Richtungen zu denken. Aber: Wenn Du Dir sicher bist (oder nach 1-2-3 Praktika immer sicherer wirst), dass Journalist der richtige Beruf für Dich ist, dann lass Dich davon nicht abbringen. Schwer ist ja angeblich im Moment jeder Bereich. Das ist Schwarzmalerei, die keinen weiterbringt. Ich würde Dir nur raten, früh Erfahrungen im journalistischen Bereich zu sammeln. Das macht sich gut im Lebenslauf und Du merkst auch früh genug, ob es vielleicht auch Alternativen gibt, an die Du noch gar nicht gedacht hast.
Also, lass Dich nicht unterkriegen! Und viel Erfolg!
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