ich würde gerne bestimmte Personen per E-Mail interviewen .. hat das schon mal jemand gemacht?
Wie mache ich das denn mit den Fragen?
Ich müsste ja alle ca. 10 Fragen vorbereiten (kann ja keine 10 E-Mails senden) und die müssten dann irgendwie zusammen passen (also am besten sollte sich ja Frage 6 auf Antwort 5 beziehen - oder ist das nicht so wichtig?
Welches Vorgehen würdet ihr mir dabei empfehlen?
das hab ich schon mal gemacht und verstehe Dein Problem. Bei Onlineinterviews ist es nicht möglich, von den Antworten ausgehend neue Fragen zu stellen. Versende einfach die Fragenliste, warte was zurückkommt und im Anschluss kannst Du noch die eine oder andere Frage hinzufügen. Bei Unklarheiten ist es sinnvoll, kurz bei den Interview-Partnern anzurufen. Schicke allen vor der Veröffentlichung die Artikel mit Ihren Interviews. Dadurch kannst Du Dich vergewissern, dass sie damit einverstanden sind.
Vielleicht hat aber hier noch jemand bessere Vorschläge; wäre auch für mich hilfreich.
Ich habe schon oft E-Mail-Interviews "geführt", klappt ganz gut, bei klar definierten Themen und etwas Vorwissen. Wenn es der große Wurf werden soll und aus dem Befragten etwas herausgekitzelt werden soll, funktioniert das natürlich nicht. Zehn Fragen finde ich fast schon zu viel wenn es keine langweiligen Ja/Nein-Fragen sind. Ich denke sechs oder sieben sollten ausreichen (müssen).
Die Fragen sollten aufeinander aufbauen, der rote Faden muss erkennbar sein. Wichtig ist, finde ich, dass Du den Befragten bittest, die Fragen erst komplett zu lesen und erst danach die Antworten zu schreiben. Manche Befragten greifen sonst gerne vorweg und dann war's das mit dem roten Faden. Das kann man von Angesicht zu Angesicht ausmertzen, aber per E-Mail eben nicht ...
HSchicke allen vor der Veröffentlichung die Artikel mit Ihren Interviews. Dadurch kannst Du Dich vergewissern, dass sie damit einverstanden sind.
Automatisch würde ich das nicht machen. Interviews können bei Bedarf gerne zur Autorisierung durchgeschickt werden. Ohne Nachfrage des Interviewten würde ich es aber nicht machen bzw. ihm die Möglichkeit einer Autorisierung in Aussicht stellen.
Kleiner Exkurs: Manch einer kommt sogar bei Reportagen oder Porträts auf die Idee, den gesamten Artikel im Voraus zu lesen. Bei wissenschaftlichen Themen kann dies natürlich sinnvoll sein. In der Regel werden aber nur die wörtlichen Zitate zugesandt.
Verallgemeinern kann man obige Aussagen natürlich nicht - oft wird es aber so gehandhabt. Eine redaktionelle Abstimmung auf das jeweilige Medium kann aber nie schaden.
Bin zu sehr von der vereinbarten Vorhegensweise bei den PR-Projekten ausgegangen, an denen ich mitarbeite.
Wie Du richtig vermerkt hast, reicht die Option der Autorisierung. Und dazu kommt es auf das Thema, den Sachverhalt etc an.
Ich habe auch schon einige Email Interviews erstellt. Ich bin wie Meho der Meinung, dass man einen „roten Faden“ bei den Fragen erkennen sollte. Außerdem sollten die Fragen auch keine Antwort in den Mund legen – also nicht den gefragten dazu verleiten eine bestimmte Antwort zugeben. Max 12 Fragen, alles andere ist zu lang und dauert dann, viele Leute wollen nicht so viel Zeit investieren. Wenn du Multiple Choice Fragen stellst dann solltest du 6 Antwortmöglichkeiten haben, oder auch 4, da Leute oft verleitet werden immer in die Mitte zuzählen wenn sie nicht genau wissen. So „zwingst“ du sie in eine Richtung zu tendieren. Du kannst über surveymonkey.com auch einen Fragebogen erstellen und ihn versenden. Dann speichert er dir auch die Antworten und kann sogar die Antworten auch gleich analysieren, also alles was nicht zu kompliziert ist.
IWenn es der große Wurf werden soll und aus dem Befragten etwas herausgekitzelt werden soll, funktioniert das natürlich nicht.
meho
Richtig. Wenn es irgendwie anders geht, solltest du versuchen, ein echtes Interview, notfalls am Telefon, führen zu können. Seinem Gegenüber in die Augen schauen zu können, ist eigentlich unabdingbar..
Dass hier "Profis" behaupten, man könne Interviews per Mail führen, ist schon sehr grenzwertig. Aber vielleicht überschätze ich hier auch einige Forenteilnehmer nur.
Für eine Schülerzeitung hab ich mal ein Mail-Interview gemacht, seitdem nicht mehr und damals war mir das schon unrecht. Wenn dann nämlich irgendeine Angestellte oder irgendein Praktikant eine Mail schreibt, ist das nämlich nicht zu gebrauchen. Kontrollieren kann man dies aber so gut wie nicht. Es geht nicht um den Namen im Interview, sondern um die Aussagen.
Klar, es ist bequemer. Aber guter Journalismus ist nicht bequem!
Dass hier "Profis" behaupten, man könne Interviews per Mail führen, ist schon sehr grenzwertig. Aber vielleicht überschätze ich hier auch einige Forenteilnehmer nur.
Für eine Schülerzeitung hab ich mal ein Mail-Interview gemacht, seitdem nicht mehr und damals war mir das schon unrecht. Wenn dann nämlich irgendeine Angestellte oder irgendein Praktikant eine Mail schreibt, ist das nämlich nicht zu gebrauchen. Kontrollieren kann man dies aber so gut wie nicht. Es geht nicht um den Namen im Interview, sondern um die Aussagen.
Klar, es ist bequemer. Aber guter Journalismus ist nicht bequem!
Diese Aussagen sind auch meine Meinung.
Ein Interview per Email ist wie ein Gespräch mit einem Anrufbeantworter.
Ich habe auch noch nie gehört, dass ein Interview per E-Mail geführt wird. Was spricht gegen ein Telefonat? Geht doch viel schneller und man kann konkreter nachfragen. Ich würd es nicht machen.
Ich bin auch kein Fan davon, aber manchmal gibt es keine Alternativen. Ich wollte zum Beispiel mal während der Saisonvorbereitung ein Interview mit Bruno Labbadia machen (damals noch HSV), aber der Pressesprecher sagte gleich, dass das derzeit nicht möglich sei und ich lediglich ein paar Fragen per Mail stellen könnte. Manchmal muss man eben damit leben
arbeite seit kurzem in einer Pressestelle. Und bedenklich finde ich es, wenn der Journalist das schon vorschlägt, ohne überhaupt gefragt zu haben, ob man das Interview denn nicht z.B. telefonisch machen könnte...
Habe dann als Mittelsfrau fungiert und dem Experten die Fragen weitergeleitet. Der war Jurist... und wirkliche Antworten auf die Fragen waren das nicht, was er gegeben hat - das ist auch die ganz große Gefahr bei schriftlichen Interviews...
Meiner Meinung nach kommt es auf den Sachverhalt an. Möchte man z.B. den CENTCOM-Kommandeur kritisch zur Iran-Politik befragen, geht das natürlich nicht. Doch für einfache werbliche Firmenprofile sind Mails sogar besser geeignet als Telefonate. Manche Herausgeber erstellen zu dem Zweck Listen oder Tabellen. Dadurch ist das Angebot für potentielle Kunden übersichtlicher.