hi!
ich hab mal eine frage und würde mich freuen, wenn mir jmd weiterhelfen könnte. ich plane kurze erklärvideos über kritische themen zu machen, keine echten bilder, sondern mit vektoren animiert. die videos erscheinen ausschließlich auf youtube.
nun sitze ich an meinem ersten video, das einen großen lebensmittelkonzern und eines seiner produkte kritisch hinterfragt. ich nenne hauptsächlich die umweltschäden, die mit der herstellung des produktes einhergehen.
meine quellen sind verschiedenste artikel, z.b. von n-tv.de, focus.de, utopia.de, welt.de usw.
meine frage: könnte ich probleme wegen "rufschädigung" bekommen? ein kumpel sagt, solange ich meine behauptungen belegen kann ist alles ok. aber reichen die artikel als beleg aus? würde es etwas ändern/helfen wenn ich immer dazu sage "medienberichtenzufolge dies und das". oder wenn ich unten in der beschreibung des videos schreibe, dass ich für dich richtigkeit nicht garantieren kann und die artikel als quellen angebe?
würde mich wirklich freuen, wenn mich jemand darüber aufklären würde!
viele und hoffnungsvolle grüße, gurdy
Natürlich reichen die Artikel nicht als Beleg. Das sind Informationen aus zweiter Hand - auch wenn es sich um Medien handelt, die diese Infos rausgeben. Vielmehr musst du wissen, welche Quellen die genutzt haben, um zu ihren Informationen zu kommen.
Echten Journalismus gibt es ja nicht mehr.
Beispiel: Immer wieder wird behauptet, dass bei Lidl-Ware auf Obst und Gemüse starke Pflanzenschutzmittelrückstände nachzuweisen sind. Alle Medien verbreiten das, kein Medium fragt, wie diese Überprüfung zustande gekommen ist.
Wahr ist, dass diese Nachweise auf Obst und Gemüse vor dem Waschen erbracht werden. Nach dem Waschen sind die Werte so niedrig wie bei allen Proben aus anderen Supermärkten und Discountern. Und die liegen in aller Regel weit unter den Grenzwerten.
Wenn du also falsche Infos verbreiten willst, sabbel nach, was irgendwelche Medien vorsabbeln. Willst du möglichst wahre Infos verbreiten, recherchiere selbst.
Dazu kommt, dass die meisten Artikel keine Darstellung der Fakten sind, sondern dass der Autor seine unmaßgebliche Meinung gleich mitliefert. Das hat ein guter Journalist aber nicht zu tun - ist im Foodbereich jedoch gang und gäbe.
Hallo gurdy,
naja es ist ja freie Meinungsäußerung, wenn du deine Behauptungen mit Fakten belegen kannst, sollte es kein Problem sein - such dir dafür allerdings keine Sekündärberichte raus, wie schon gesagt wurde. Du verfügst auch nicht über die Rechte, diese Ausschnitte in einen anderen Zusammenhang zu setzen. Ich würde es auf keinen Fall so extrem wie Michael Moore/Morgan Spurlock (Supersize Me) gestalten (die haben im Notfall die Kohle für nen Anwalt, der sie raushaut).
Mein Tipp: Bei der Bildsprache, beim Text und der Montage auf Objektivität achten und immer mit Fakten/Studien/Interviews von unabhängigen Instituten belegen. Und Vorsicht bei der Text/Bild-Schere! Passieren schon genug Fauxpas bei den traditionellen TV-Nachrichten bzw. Politsendungen